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Geyer - anders betrachtet...
Ach, wenn das alles doch so einfach wäre. Das Leben ist es auf jeden Fall nicht, es ist mehrschichtig, auf viele Sichtweisen aufbauend und multikomplex, was immer das heißen mag.
Und deshalb sind viele Leute aus dem Geyer-Englischkurs der Meinung, daß der vorrausgegangene Artikel nicht die ganze Wahrheit enthält, vor allem jene, die nicht, wie die Schreiberin des Artikels, die wohlwollende Sympathie des Kursleiters erfahren haben.
Wie schon berichtet, ist wirklich "Gelassenheit" nötig, um bei diesem Menschen ruhig zu bleiben, und es lassen sich leicht viel krassere Beispiele finden, um zu beweisen, daß diese Gelassenheit häufig auf eine harte Probe gestellt wird.
Das ebenfalls schon erwähnte "Wechselbad der Gefühle", hervorgerufen durch einen "unangenehmen, teilweise unfairen Lehrer", betrachte ich in dieser Formulierung als krasse Untertreibung. Zum Teil reagierte Geyer seine cholerischen Anfälle hemmungslos an seinen Schülern ab, und zwar ohne Ansehen der Person. Ich entsinne mich, wie zum Beispiel in K12 Kursteilnehmer im höchsten Fiskant angeschnauzt wurden, doch pünktlich zu kommen, obwohl die betreffenden Schüler noch zeitgleich mit ihm den Raum betreten hatten, nach ihm durch die noch nicht geschlossene Tür in den Raum huschten, bzw. noch pünktlich gewesen wären, hätte er ihnen nicht die Tür direkt vor die Nase geschlagen. Sandra, eine potentielle 15-Punkte-Kandidatin, betrat kaum eine Minute später den Klassenraum (ich schätze, es waren eher 30 Sekunden) und wurde von Geyer ohne Erklärung posthum wieder rausgeschmissen, und das mit unheimlicher Lautstärke. Sie war noch nicht mal bis an ihren Platz gelangt. Personen, die auf diese Art und Weise ihren Komplexen und Launen freien Lauf lassen, gehören nach meiner Meinung nicht in einen pädagogischen Beruf, sondern auf den Straßenbau!
Auch die Zensurenverteilung "nach Sympathie" ist zu gut weggekommen. Wieder eine Situation, in der Geyer das Heft in der Hand hält, und der Schüler ihm relativ machtlos ausgesetzt ist. Geyers Wahlspruch: "Zensuren werden nicht diskutiert, sondern verkündet!"
Es gibt sicherlich noch viel mehr Beispiele, die aufzeigen, was Schüler in diesem Kurs alles mitmachen müssen. Aber es reicht einem eigentlich schon, wenn man diesem Herrn gegenübersitzt, von ihm angegrinst wird und (fast) endlose Monologe in teilweise bruchstückhaften Englisch hört:" This is for your mündliche Prüfung; äh, also, für Ihren oral test..."
Davon mal ganz abgesehen, erscheint der Inhalt dieser Monolge häufig reichlich obskur, ob sie nun von seinen verworrenen politsichen Ansichten (Deutschland und der multikausale Ausbruch des Ersten Weltkrieg, Gewalt gegen Ausländer, etc) oder von Diskussionen über stilistische Feinheiten ("Ironie mag ich nicht, denn das ist ja Lüge!") handelten. Man kommt zwangsläufig zu dem Ergebnis, daß man sich bei diesem Lehrer öfter an den Kopf fassen muß als sich die Gelegenheit ergibt, etwas Konstruktives aufzuschreiben oder zu verinnerlichen. Hier stellt sich dann die Frage, was man von einem solchen Lehrer lernen kann, der zudem noch nicht einmal in der Lage ist, sich die Namen seiner zum Teil schon langjährigen Schüler zu merken.
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© 2003 by Martin Stenzig