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Geyer - nett betrachtet...
Was bedeutet das? Nun, das heißt zunächst, daß man jede Menge Humor und Gelassenheit besitzen muß. Humor, um sich trotz seiner lauen Witze, seinem Faible für Madonna, die Beatles, die Queen, Hemingway und englischer Grammatik halbwegs gute Laune zu bewahren. Gelassenheit ist nötig, um bei seinem siebähnlichen Gedächtnis, was Namen anbetrifft, nicht allmählich an der eigenen Persönlichkeit zu zweifeln. Nach 2-3 Jahren Unterricht (bei Kalle-Geyer) schaffte er es immerhin, in die Nähe der Namen zu gelangen. "Kirsten!" "Ich heiße Kerstin!!!" "Ja, Kirsten.". Und Bine heißt neuerdings auch Anja. Von den männlichen Teilnehmern sind ihm eh nur die Nachnamen im Kopf hängengeblieben; Justin heißt nur "Mensch" - "Mensch, halt doch mal den Mund." Oder "Monsieur" - "Oh, Guten Morgen, Monsieur de Greck" (Wir sind ja multikulturell). Da fragt man sich doch, inwieweit besagter Englischlehrer seine Schüler überhaupt als Individuen wahrnimmt...
Unterricht bedeutet bei ihm auch ein Wechselbad der Gefühle. Erleben wir ihn anfangs noch als unangenehmen, teilweise unfairen Lehrer, der Zensuren nach Sympathie verteilt(e), Schülern mit Gerechtigkeitssinn das Wort abschnitt ("English spoken!") u.ä., so fand gerade in 13/2 ein erstaunlicher Wandel statt. Zwar gibt es immer noch mühsam getippexte Kaffee-bzw. Fettflecken auf den Klausuren und die Unterrichtsplanung ist auch jetzt noch nicht immer so ganz durchschaubar ("Tja-Hausaufgaben...äh...tendieren Sie doch einfach bis auf Seite 58!"), doch zeigt Herr Geyer neuerdings nette, menschliche Züge. Strahlender Laune beginnt er den Unterricht, läßt sich auch durch Gesines "seltenes" Verspäten nicht aus der Ruhe bringen, lacht über seine Witze und die der Schüler und läßt sich - nach einer Diskussion im kleinen Kreise ("Heißt 'bullet' junger Ochse oder Stier?") - sogar von einer anderen Meinung überzeugen. Man staunt und kann daraus nur schließen, daß Herr Geyer entweder verliebt oder der Queen begegnet sein muß.
Alles in allem ist dieser Lehrtyp erträglich - vor allem, wenn er einen mag und man fähig ist, seine Schwächen zu ignorieren.
mecki


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© 2003 by Martin Stenzig