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Tutorenfahrt Meier
 
Bäh - oder mit Herrn Meier in München
Im Grauen des Morgens eines Montags im August letzten Jahres machten sich 6 hoffnungsvolle, junge Madels, ein Gerd Meier, 3 Physikerls und 1 Physimadel auf den Weg in den Wilden Süden, jenseits der deutschen Grenze.
Unser sich bereits im Zug auf den Kriegspfad begebender Bayer-Meier konnte es sich nicht verkneifen, bei dem Anblick einer Horde ausgelassener Jugendlicher seine Vorurteile lautstark preiszugeben: "Bei diesem Haufen kann es sich nur um eine Gesamtschulklasse handeln."
In München, noch bei Sonnenschein angekommen, mußten wir zunächst unsere schweren Koffer, mal abgesehen von unserem Physimadel Silke, die ihr Gepäck samt Bettwäsche + Rucksack optimal in ein Täschchen (ca. halb so groß wie Andy F. seine Sporttasche) komprimiert hatte, zum ehemaligen Frauengefängnis schleppen. Das war unsere Unterkunft.
Entsprechend war unser täglich "Brot". Kommentar von unserem Bayer-Meier bei dem Anblick der Spaghetti Bolognese, die wir alle noch recht akzeptabel fanden, war ein langgezogenes, angewidertes und uns nach dieser Woche bereits vertrautes: "Buääh"
Uns war trotz Sch...wetter (5 Tage Regen) nie langweilig. Erstens, weil Nadine die ganze Zeit über Sprüche riß und zweitens die Spannung groß war, was für Töne Bayer-Meier in der Dusche von sich gab, wenn wir, während seiner Duschorgie in der linken Dusche, nacheinander in der rechten duschten und dabei seinem, je nach Laune, Prusten oder Stöhnen, lauschten. Der Plan, Kaarina stöhnend in die Nachbardusche zu stellen, scheiterte jedoch an ihrer allmorgendlichen Müdigkeit.
Außerdem unterhielt er uns mit seinem perfekt (?) imitierten bayerisch, von dem wir alle tierisch begeistert waren: "Könnten Sie wohl leiser reden, das hört sich nämlich schrecklich an!" (Steffi H.)
Das Anstrengendste an unserem Aufenthalt war, mit unserem Bayer-Meier Schritt zu halten. Wir nahmen ihn meistens nur als Punkt am Horizont wahr, bis zu dem Moment, an dem Sandra ihre Tüte Haribo Goldbären mit einem leichten Knistern öffnete: "Mmh, was sehen meine entzückten Augen da: Gummibärchen!"
Normalerweise hatte er noch nicht einmal die Zeit, zu warten bis die Ampel grün wurde. Er animierte uns unschuldige, hörige Schüler, wie er das Gesetz zu brechen und begründete dies mit folgender Weisheit: "Demokratie ist, wenn der mündige Bürger sich nach einem geschulten Blick auf die Straße der Staatsgewalt widersetzt und bei rot über die Straße geht."

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© 2003 by Martin Stenzig