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Informatik PF Wienand
 
Laudatio
Sie sind eine hervorragende Lehrkraft - auf welchem Gebiet auch immer. Daß Sie vor zwei Jahren an unsere Lehranstalt stießen, war ein großer Gewinn für uns alle. Wer sonst ist in der Lage, soviel von uns über Computer zu lernen, ohne daß wir uns dabei in der Unterrichtsvorbereitung neues Fachwissen aneignen müssen. Dennoch ist es nicht immer einfach für uns, Sie von der Richtigkeit unserer Argumente zu überzeugen.
Es ist immer wieder schön, Ihnen unsere selbstgeschriebenen Programme, die sie leider selten auf Anhieb verstehen, ausführlichst zu erklären. Dazu dienen wahrscheinlich auch die von Ihnen geforderten Kommentare. Kommentare, die wir äußerst ungern schreiben, weil sie unsere ohnehin schon sehr umfangreichen Programme völlig unnötigerweise in die Länge ziehen, da selbst auf die einfachsten Befehle eingegangen werden muß. Es verlangt beispielsweise außerordentlichen geistigen Tiefgang, Ihnen den Assign-Befehl in all seinen Nuancen zu erläutern. Aus dem Geruch nach Rauch, den Sie dabei ausstrahlen, läßt sich schließen, daß Sie bei derartigen Erläuterungen Ihren Geist voll entfalten müssen.
Die ausgesprochen lockere Atmosphäre, die während Ihres Unterrichts herrscht, hebt sich angenehm von der trockenen Unterrichtsweise Ihrer Kollegen ab. So ist es nur bei Ihnen möglich, sich im Unterricht 90 Minuten lang über neue Computerspiele und ähnliches zu unterhalten, ohne mit einem Finger einen Computer auch nur zu berühren. Aus der Tatsache, daß Sie sich hin und wieder an derartigen Gesprächen beteiligen, läßt sich schließen, daß Sie solchen Unterrichtsgesprächen durchaus wohlwollend gegenüberstehen. Ihr mustergültiger Unterricht beschränkt sich auf das Austeilen von fehlerbehafteten Texten, die Sie selbst anerkennenswerterweise aus Büchern abgetippt haben, sowie auf das Abgeben von selbstgeschriebenen Programmen, die Sie immer hervorragend - je nach Länge - benoten. Bemerkenswert ist auch, mit welcher Souveränität Sie über Fragen und Probleme von schwächeren Schülern hinweggehen und sie an andere Schüler weiterverweisen.
Bei anderen Lehrern wird streng auf die Einhaltung der Pausen geachtet, es ist daher nicht möglich, in Unterrichtspausen eine Pizza oder mehr zu verzehren. Daß dabei die kleinen Pausen auf 15 bis 20 Minuten ausgedehnt werden können, müssen wir Ihnen hoch anrechnen. Es ist erstaunlich, daß das Niveau unter derartig langen Pausen nicht leidet. Da Sie die achte Stunde bereits gegen 14.00 Uhr beendet haben, fällt es auch nicht sonderlich ins Gewicht, daß diese Stunde gestrichen wurde. Wir beenden seitdem den Unterricht um 13.40 Uhr.
Die Sorgfalt, mit der Sie Ihre Fragen in den Klausuren formulieren, läßt sich nur mit der Sorgfalt, mit der Sie dieselben korrigieren, vergleichen. Für die sich daraus ergebenden Möglichkeiten der nachträglichen Notenkorrektur möchten wir Ihnen herzlich danken. Auch die Kompetenz, mit der Sie in den Klausuren auftretende Fragen beantworten, sowie die Fähigkeit, diese Antworten während der Korrektur wieder zu vergessen, verdient Anerkennung. Allgemein als angenehm empfunden wird es von den weitgehend vorgebildeten Schülern, daß sie ihr Vorwissen in den Klausuren voll ausspielen können. Bedauerlich ist es allerdings, daß dabei die schwächeren Schüler vollständig überfordert sind.
Erwähnenswert wäre schließlich noch die Großzügigkeit, mit der Sie die erbrachten Leistungen während des Unterrichts und in den Klausuren benoten. Daher möchten wir Ihnen noch einmal für diese zwei Jahre wertvoller Mußezeit danken.
In Dankbarkeit, Ihr Informatik-PF
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© 2003 by Martin Stenzig